Raumzeichnung
lines for silver space, 2015
Raumzeichnung / drawing in space
farbige Klebebänder / tape on walls, floor and ceiling
Kunsthalle Weishaupt, Ulm
VERKNÜPFEN, 2014
VERKNÜPFEN, 2014
Raumzeichnung auf fünf Wandflächen
Tape in Schwarz und Neonpink, ca. 2,7 x 7 x 5 m (H x B x T)
Ansicht Galerie im Science Park Ulm, 2014
falling lines, 2013
Raumzeichnung, Aluminiumband und Gewebeband, 3,75 x 3,9 m, Ostrale Dresden
Ausstellung ‚Geometrics‘, KunstWerk Köln e.V., 2013
Ad-hoc Residency UTOPIA PARKWAY
BLICKWECHSEL
2011, Installation, diverse farbige Klebe- und Folienbänder
leeres Ladengeschäft, Marienpassage Stuttgart
Text
Auf mehreren Fenster- und Wandflächen befinden sich mit farbigen Klebebändern angebrachte, abstrakte Linienzeichnungen.
Aus der Örtlichkeit aufgenommene Linienstrukturen mischen sich mit variierenden Dreiecks- und Rautenformen. Diese haben ihren Ursprung in der fortlaufenden Werkgruppe ‚triangular‘, die in verschiedenen Medien mit der Grundform des Dreiecks arbeitet. Sie können als flächige Komposition und auch als Körper im Raum wahrgenommen werden. Meist las- sen die Figuren mehrere räumliche Deutungen zu.
Bewegt man sich an der Ladenfront entlang, überlagern sich die Linien und Dreiecksformen immer wieder neu.
Beim Betreten des Innenraums entstehen nochmals neue Konstellationen aus den Formen auf der Scheibe und auf der Ladenfront gegenüber.
Die Zeichnung auf dem Fenster nimmt Elemente von außen auf. Dieser Bezug erschließt sich erst beim Blick von innen nach außen, wenn der Betrachter die beiden Ebenen hintereinander sehen kann. An zwei Standpunkten kann man die gezeichneten Linien und ihre Bezugsform außen zur Deckung bringen.
Von zwei anderen Standpunkten aus fügen sich Linienelemente im Blick des Betrachters zusammen, obwohl diese sich im Raum voneinander entfernt befinden.
Die vier Betrachterstandpunkte sind am Boden markiert. Drei befinden sich innen im Ladengeschäft, einer in der Passage. Die Installation ist ausgerichtet auf eine Augenhöhe von ca. 1,60 m.
Durch seine Position im Raum und seine Augenhöhe entscheidet der Betrachter, welche Konstellation der einzelnen Ele- mente in seinem Blick zum Bild zusammengefügt wird.
Er bewegt sich in der Zeichnung, im Bildraum.
Ein Bild als solches entsteht erst im Blick des Schauenden. Es existiert nicht eingegrenzt und als solches abgeschlossen auf einem Bildträger, sondern ist in Bestandteilen im Raum verteilt. Vollendet wird es in der Wahrnehmung des Betrach- ters als temporäres Bild auf dessen Netzhaut.
Die Installation gibt keiner Perspektive den Vorrang. Im Gegenteil: sie lädt dazu ein, seinen Standpunkt zu verändern und dabei wahrzunehmen, wie viele sich stetig wandelnde Variationen von Bildern aus den einzelnen Formen entstehen können.
Der Blick aus nur einer Perspektive und Richtung ergibt kein umfassendes und ganzheitliches Bild – ganz egal, was wir betrachten.